Spiritualität
„Koche die Wahrheit in der Liebe, bis sie süß schmeckt“ – dieses berühmte Zitat des hl. Franz von Sales haben wir zum Prinzip unserer apostolischen Arbeit gemacht. Fruchtlose Diskussionen oder, was schlimmer ist, lieblose Polemik helfen nie, Seelen zum Herrn zu führen. In gleicher Weise sagte der hl. Franz von Sales: „Ein Tropfen Honig zieht mehr Bienen an, als ein ganzes Fass Essig.“ Die offenbarte Wahrheit unseres heiligen katholischen Glaubens ist aufgrund ihrer Tiefe, Strahlkraft und Logik in sich selbst anziehend. Wo immer sie in die schönen Gewänder der Nächstenliebe gekleidet erscheint, wird sie leichter annehmbar für jene, die vielleicht sonst die unvermeidbaren Konsequenzen auf unser Leben sowie die Schärfe, mit der sie durch unsere Schwächen und unsere Ausflüchte schneidet, fürchten. Die berühmte religiöse Dichterin Gertrud von Le Fort schrieb von der Kirche und der offenbarten Wahrheit: „Ich bin in deinen Glauben wie in ein offenes Schwert gefallen, und du hast alle meine Anker durchschnitten.“ Wie viel leichter kann eine Seele die Größe und Majestät des Göttlichen Glaubens annehmen, wenn dieser mit der barmherzigen Liebe und geduldigen Sanftmut, die unser Herr selbst ständig gegenüber seinen Kindern zeigt, weitergegeben wird.
Das ist der Grund, warum sich die Mitglieder des Institutes Christus König und Hohepriester darum bemühen, dem Beispiel des hl. Franz von Sales zu folgen, der gleichzeitig einer der gebildetsten Theologen seiner Zeit und „Doktor der Liebe“ war. Sicherlich ist unser Versuch, die Wahrheit in der Nächstenliebe zu lehren und auch in unseren Gemeinschaften ein Leben entsprechend dem großen Gebot der Liebe zu leben, ein Ziel, das nur durch einen täglichen Kampf gegen die eigenen Fehler und beständige Mitarbeit mit den Geschenken der Gnade erreicht werden kann. Nächstenliebe kann tägliche Abtötung nicht ersetzen. Im Gegenteil, wer voll von Liebe gegenüber dem Herrn und seinem Nächsten sein möchte, muss seinem Eigenwillen ununterbrochen absterben.